erst? Oder schon? Wie auch immer, die Zeit vergeht rasend schnell. Nach nur zwei Wochen im Dienst durfte ich ja schon wieder in den Urlaub gehen, lang geplant und unstornierbar. Von Auckland ging es nach Hong Kong - mal wieder. Es war wieder Abenteuer pur, diesmal mit familiaerer Begleitung. Der erste Ausflug nach China liegt erst 2 Jahre zurueck, und doch entdeckt man die Stadt immer wieder neu. Das Hotel war das alte - W-HongKong. In meinen Augen immer noch das Beste! Der Pool im 36sten war diesmal sogar von Menschen besucht, die genauso wie ich sich mindestens einen mittelschweren Sonnenbrand geholt haben. Angeblich soll das Ozonloch ja direkt ueber NZ offen sein, na ich weiss ja nicht....
Neben Lantau Island und einem obligatorischem Buddha-Besuch (im stroemenden Regen) ging es zum Shoppen in die Stadt. Ich glaube meine Mutter hat sich das irgendwie uebersichtlicher vorgestellt - ist halt nicht die Prager Strasse in DD ;-). HK ist ja schon recht gross, nur schafft man es als normaler Touri leider nie ueber Central und Kowloon hinaus - ok, in zwei Tagen ist auch nicht mehr drin. Das naechste mal muss ich mir aber mal die supurbs anschauen.
Emerald Pools
Hot Springs
Szene einer Landstrasse.
Der naechste Teil fuehrte uns ueber Bangkok und einem erschreckent leerem Sheraton (20%!) nach Krabi. Waere das Land kommunistisch und der Koenig und seine Familie die Partei wuerde ich vermutlich einfacher verstehen was normal ist, wenn der Strom ausfaellt. Denn genau das passierte in schoener Regelmaessigkeit, jeden Abend. Der Strom laeuft in zwei Hauptleitungen uebers Land, die eine fuers Volk - die andere fuer... die Herrscherfamilie. Merkwuerdig zu sehen das die eine Strassenseite des Dorfs immer dunkel war, die andere, mit dem Palast und dem Hotel immer hell erleuchtet. Wie damals eben.
Der Aufenthalt in Krabi gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Meine Schwester hatte ihre erste Erfahrung mit einem 125ccm Motorrad und einem Supermarktweinregal, und ich mit einer Landstrasse die auf voller Fahrt mit einem mal in eine Schlucht uebergeht. Thailand? Immer wieder gern! Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Neben endlos flachem Land gibt es hohe Gipfel, endlosen Sandstrand und natuerlich viele kleine vertraeumte Inselchen. Die Thais nutzen diese Landschaft sehr oekonomisch. Zumindestens kann ich das fuer die Dorfstrasse in Krabi bestaetigen - denn keinen Meter kann man laufen ohne freundlich darauf aufmerksam gemacht zu werden das es hier und da einen englisch sprachigen Massageservice gibt, oder gar "best food in town". Thema Food: das war wunderbar praesentiert, immer frisch zubereitet und sehr lecker. Meistens hat man der Faulheit halber im Hotel gegessen, jedoch wurde im "Mama-Restaurant" im Dorf von Mama persoenlich auch hervorragend gekocht. Viele Besucher des Restaurants haben sich in der windschiefen Huette verewigt, sei es in Form von allerlei bunten Flaggen, oder durch Malerein an der Wand. Der Restauranthund kennt das schon und lag meist regunglos in der Ecke.
Reichlich zwei Wochen Urlaub in Asien vergingen reichlich schnell. So hiess am 31.07. Abflug. Fuer einen Teil nach Deutschland, fuer mich nach Neuseeland.
Die neue Wohnung wurde direkt nach Landung und Abholservice in Form von Katha & Flo bezogen. Traumhafter Blick vom Balkon ueber die Auckland Domain und Missionbay. katha, falls du das lesen solltest: ich bin dir noch immer dankbar das wir noch schnell ins Warehouse gefahren sind, ohne meine Grundausstattung fuer Bad, Kueche & Schlafzimmer waere ich echt aufgeschmissen gewesen. Ich muss dazu erwaehnen das mein Apartment voll moebliert ist und ich keine Lust hatte mich mit den alten Handtuechern die der Vormieter (frischgewaschen) hinterlegt hatte, abzutrocknen ;-)
Back to work hiess es kurz daruf, und hinein in weitere Trainingsmassnahmen. Der beste Teil war neben dem Rotes Kreuz Erste Hilfe Kurs das GM Zertifikat. Dieses Dokument muss vorhanden sein wenn man in Neuseeland ein Restaurant/ Hotel a) alleine fuehren moechte oder b) der Dutymanager sein wird. Da letzteres relevant sein wird durfte ich im Auckland City Council mit mehreren Teilnehmern einen Crashkurs zum Thema Alkoholkonsum und seinen Folgen miterleben. Neu ist: auch nach 3 Glaesern Bier (auf nuechternem Magen) darf man hier noch Autofahren. Das ich dann schon nicht mehr gerade stehen kann ist ein anderes Thema. Neu ist auch: das die Leber nach einer Stunde einen Drink (egal was) verarbeitet hat und ich wieder vollkommen normal dabei bin. Ch³CH²OH - du boeser Geist...
... was er anrichten kann:
Spaetdienst, ca 21.00 Uhr - das Abentuer beginnt: eine Dame, nennen wir sie ... Schmitt, die Dame Schmitt also betritt das Hotel gegen 21.00 Uhr ohne Reservierung, aber mit gehoerig Sprit im Tank. Wankend tritt sie an die Rezeption und checkt mit meiner Kollegin ein. Diese gibt ihr ein Zimmer, mit bedacht moeglichst ein unspektakulaeres, damit im Falle eines Falles nicht so viel kaputtgehen kann. Zweites Stockwerk - am Ende vom Korridor. Wunderbar, moechte man meinen. Aber leider: direkt neben der Wohung vom Generaldirektor. Egal, diese Zimmer wird Frau Schmitt so schnell nicht erreichen. Denn auf dem Weg zu den Aufzuegen entdeckt sie die Hotelbar. Das erste Glas Merlot wird in einem Zug geleert. Fuer das zweite ist keine Zeit, das Zimmer ruft. Kurz vor dem Ziel angekommen scheinen sich die Zahlen auf dem Schluesselkaertchen ploetzlich zu drehen. Frau Schmitt bemerkt dies und versucht direkt das Zimmer ihrer Nachbarn zu oeffnen. Diese finden das weniger komisch und rufen mich. Als ich die Szene betrete hat unser Gast bereits seine Final Destination gefunden. Die Nachbarn wurden beruhigt und die Dame Schmitt umgezogen auf ein Zimmer - weg vom GM, und so nah an den Aufzug das vermeintlich nichts weiter passieren kann. Denkste.
Wir als Hoteliers sind ja einiges gewohnt. Aber was ich dann erleben durfte ist eingentlich buchreif. Gerne erfuelle ich jeden Wunsch solange er in der Norm bleibt, bzw ich dabei keine moralischen Grenzen ueberschreite. Aber ich dusche Frau Schmitt 100% nicht nackt ab!
Das mit ihr neben dem Alkoholkonsum etwas nicht stimmt bestaetigt sie mir nach der Duschanfrage in der darauffolgenden Minute. Frisch, fromm, froehlich frei erklaert sie mir naemlich das wir eines nicht duerften: das Krankenhaus anrufen. Warum, frage ich sie, "man wuerde dort sehr schlecht behandelt, wissen sie". Das es im oeffentlichen Krankenhaus keinen Alkohol im Ausschank gibt offenbarte sie mir und wollte das irgendwie nicht verstehen und ist kurzerhand zu uns 'geflohen'.
Ich also zurueck an den Schreibtisch, das Krankenhaus angerufen, erwaehne ihren Namen und das erleichterte Lachen am anderen Ende der Leitung bestaetigt mir: ja, sie wird gesucht.
Der letzte Teil ist kurz erzaehlt, die Police hat sich ihrer angenommen - eine herrliche Szene. Wie alte Bekannte haben sich Dame Schmitt und der Officer begruesst. Wie es ihr heute geht weiss ich nicht, aber ich wuensche ihr alles Gute.